Natur gestaltet
Bauwerke und Ökosysteme
Erste Ausstellung im Zukunftslabor
Welche Strategien haben Tiere entwickelt, um ihre Umwelt nach ihren Bedürfnissen zu gestalten? Welche Materialien nutzen sie für ihre Konstruktionen? Wie wirken sich die Bautätigkeiten auf ihren Lebensraum aus – und was können wir Menschen daraus für unsere Bau- und Produktionsprozesse lernen?
Die erste Ausstellung im Zukunftslabor Naturkundemuseum Bayern verdeutlicht, dass nicht nur die Spezies Mensch in der Lage ist, komplexe und aufwändige Strukturen und Bauwerke zu konstruieren. Auch andere Tiere haben geniale Techniken entwickelt, um Beute zu fangen oder sich und ihren Nachwuchs etwa vor Hitze, Kälte oder feindlichen Angriffen zu schützen.
Gleichzeitig dienen Bauwerke und Wachstumsprozesse anderer Lebewesen seit jeher als Inspirationsquelle und Vorlage für menschliche Konstruktionen. Einige Wespenarten kauen beispielsweise Holzfasern, um für ihre Nester eine papierähnliche Substanz aus Zellulose zu erzeugen. Diese Beobachtung führte im 19. Jahrhundert zur Entwicklung der industriellen Papierherstellung aus Holz. Umgekehrt nutzen andere Tiere auch menschliches oder menschengemachtes Material für ihre Bauten – zum Beispiel Haare, Kunststoff- und Metallteile, die neben Zweigen, Flechten oder Lehm in Vogelnestern verflochten sind.
„Natur gestaltet“ zeigt beispielhaft, wie die Baupraktiken verschiedener Lebewesen miteinander verwoben sind und regt zum Nachdenken an. Denn besonders gravierend wirken sich menschliche Praktiken des Bauens und Produzierens auf alles Leben der Erde aus. Mit welchen Strategien könnten wir Menschen die Entwicklung in eine positive Richtung lenken und wertvolle, artenreiche Lebensräume erhalten?
Laufzeit: 6. Dezember 2024 bis 11. Januar 2026
Ort: Museum Mensch und Natur, kleiner Ausstellungssaal